Demokratiedistanz, extremismusaffine Einstellungen, Akzeptanz politisch motivierter Gewalt sowie Intoleranz gegenüber Minderheiten und Fremdgruppen bei Jugendlichen und Heranwachsenden in Deutschland 2022.

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Farren, D., Fischer, J.M.K., Brettfeld, K., Endtricht, R., Kleinschnittger, J. & Wetzels, P.

Institut für Kriminologie an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg (UHH)

Dieser Forschungsbericht enthält zentrale Ergebnisse der deskriptiven Grundauswertungen der ersten Welle der online durchgeführten Befragung „Junge Menschen in Deutschland 2022“ (JuMiD 2022). Die Analysen basieren auf einer repräsentativen Stichprobe der in Deutschland lebenden und gemeldeten Wohnbevölkerung im Alter von 16 bis 21 Jahren, die über die Register der Einwohnermeldeämter per Zufall gezogen wurde.

Insgesamt wurden im Sommer 2022 in der Zeit vom 23. März bis 19. Mai 2022 n = 3 590 Teilnehmende im Alter zwischen 16 und 21 Jahren erreicht. Die Rücklaufquote lag bei 31.7%; das kann – gemessen an vergleichbaren Studien – als sehr gut eingestuft werden. Die gewichteten Daten dieser Stichprobe zeigen eine hohe Übereinstimmung mit zentralen soziodemografischen Merkmalen der Bevölkerung im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Anhand dieser gewichteten Stichprobe gewonnene Befunde können insofern als gut abgesichert und verallgemeinerungsfähig angesehen werden.

Diese erste Welle der Studie JuMiD ist der Startpunkt eines kontinuierlichen Monitorings der Verbreitung intoleranter und extremismusaffiner Einstellungen unter jungen Menschen in Deutschland im Rahmen des Forschungsverbundes MOTRA. Sie ergänzt insoweit die jährlich stattfindenden Erhebungen der erwachsenen Bevölkerung durch die Studie „Menschen in Deutschland“ (MiD).

Erfasst werden in JuMiD neben eigenen politischen Einstellungen der Jugendlichen und Heranwachsenden auch deren Konfrontationen mit verschiedenen Formen von Intoleranz und Vorurteilen in ihrem eigenem Lebensumfeld. Erhoben in dieser Hinsicht sowohl Erfahrungen, welche die erreichten Personen als Beobachter:innen in ihrem Lebensumfeld gemacht haben, als auch persönliche Erlebnisse, die sie selbst als Betroffene und Opfer von Diskriminierungen und menschenfeindlichen Herabwürdigungen in den letzten 12  Monaten hatten.

Farren, D., Fischer, J.M.K., Brettfeld, K., Endtricht, R., Kleinschnittger, J. & Wetzels, P. (2023). Demokratiedistanz, extremismusaffine Einstellungen, Akzeptanz politisch motivierter Gewalt sowie Intoleranz gegenüber Minderheiten und Fremdgruppen bei Jugendlichen und Heranwachsenden in Deutschland 2022. MOTRA-Forschungsbericht No. 10 aus dem Institut für Kriminologie an der Fakultät für Rechtswissenschaft. Hamburg: Universität Hamburg. https://doi.org/10.25592/uhhfdm.13176