Verantwortliche Terrorismusberichterstattung / Responsible Terrorism Coverage (ResTeCo)

Autor*innen

Organisation/Institut

Fachgebiet
Publikationsformat(e)


Projektstand

Projektbeginn
Projektende

Forschungseinrichtung(en)
Zentraler Phänomenbezug
Phänomenbereich

Wessler, Hartmut; Chan, Chung-hong; Jungblut, Marc; Meinert, Anea; Balluff, Paul; Althaus, Scott; van Atteveldt, Wouter
Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung

Kommunikationswissenschaft
8 internationale Journal-Paper erschienen; weitere in Planung; Projektwebsite https://responsibleterrorismcoverage.org; diverse Open Acces-Datensätze und Software-Pakete
Die erste Phase (2017-2021) ist abgeschlossen; die zweite Phase (2024-2026) hat soeben begonnen
1. September 2017
31. Dezember 2026

Universitär, Forschungsverbund – rein universitär
Terrorismus
Phänomenübergreifend

Zentrale Fragestellung:

In der ersten Projektphase wurden normative Kriterien für verantwortungsbewusste Terrorismusberichterstattung hergeleitet und die textuelle Berichterstattung international und interkulturell vergleichend sowie im Zeitverlauf analysiert. ResTeCo-2 knüpft an den Ergebnissen dieser Phase an und verfolgt vier weiterführende Ziele. Erstens werden die Kriterien der verantwortungsbewussten Terrorismusberichterstattung auf multimodale Medienprodukte (Text, Bild & Video) erweitert. Zweitens wird für einen Zeitraum von 10 Jahren analysiert, wie verantwortungsbewusst die multimodale Berichterstattung in traditionellen und alternativen Medien in Deutschland ist. Drittens vergleichen wir die Wirkung von verantwortungsbewusster Berichterstattung mit der Wirkung von nicht verantwortungsbewusster Berichterstattung. Dabei stehen Effekte auf emotionale Reaktionen im Publikum, auf Einschätzungen der Legitimität und des Prestiges terroristischer Täter*innen sowie auf die Bewertung gesellschaftlicher Outgroups im Vordergrund. Viertens zielt das Projekt darauf ab, kommunikative Minderungsstrategien zu identifizieren und deren Effektivität empirisch zu prüfen. Mit Hilfe dieser Strategien soll es Politik und Sicherheitsbehörden ermöglicht werden, potentielle negative Effekte der Berichterstattung auf die Medienpublika durch versachlichende und differenzierende Äußerungen abzumildern. Methodisch kombiniert das Projekt eine automatisierte multimodale Inhaltsanalyse mit zwei Survey-Experimenten. Die Innovativität des Vorhabens ergibt sich daraus, dass erstmals normative Berichterstattungskriterien für die multimodale Terrorismusberichterstattung systematisch untersucht und Erkenntnisse über die tatsächliche Wirkung von verantwortungsbewusster Berichterstattung und von Minderungsstrategien generiert werden.

Stichprobenbildung – Datenzugang:
Für die Inhaltsanalyse: Gesamterhebung in rund 20 Medien online über 10 Jahre (N>10.000 Artikel) Für die Surveyexperimente: repräsentative Stichprobe für deutsche Wohnbevölkerung ab 18 (Anbieter: Yougov)

Gesamtstichprobengröße
Inhaltlicher / Thematischer / Empirischer Zentralfokus
Methodik
Erhebungsverfahren
Auswertungsverfahren

N=3.000 Personen
Multivariante Verfahren, Automatisierte multimodale Inhaltsanalyse (Text+Bild)

 

Zentrale Forschungsbefunde:

Vielfältige Teilbefunde zum Inhalt journalistischer Berichterstattung über Terrorismus (siehe Publikationen auf https://www.mzes.uni-mannheim.de/d7/de/projects/verantwortliche-terrorismusberichterstattung). Angestrebt werden in der zweiten Projektphase auf den Inhaltsanalysen aufbauende Medienwirkungsanalysen, die es erlauben, konkrete Verbesserungen der Berichterstattungspraxis auf ihre Wirksamkeit beim Publikum hin zu testen.

Implikationen oder praktische Verwendbarkeiten:

Handreichungen zur Verbesserung der Terrorismuskommunikation für Journalist:innen sowie für Kommunikationsspezialist:innen von Sicherheitsbehörden und Politik

Hinweise / Anregungen zu möglicher Anschlussforschung:

/

Zitation des Projekts

  • Wessler, Hartmut, Scott Althaus, Chung-hong Chan, Marc Jungblut, Kasper Welbers und Wouter van Atteveldt (2022):
    Multiperspectival Normative Assessment: The Case of Mediated Reactions to Terrorism. Communication Theory, 32, Heft 3, S. 363–386.

Quellenangabe projektbezogener Publikation