Wissenstransfer in der Sicherheitsforschung – Anspruch und Wirklichkeit
Liebe Leserinnen und Leser,
das aus Forschungsprojekten entstandene Wissen in die Praxis zu transferieren, ist ein typischerweise in sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten anzutreffender Anspruch. Das gilt auch und besonders für die Sicherheitsforschung. Beim Wissenstransfer geht es darum, eine erfolgreiche Daten-Übertragung von Sender zu Empfänger sicherzustellen. Bezogen auf Forschungsfelder, in denen es um eine konkrete Anwendbarkeit von Forschungsbefunden geht, ist also „nur“ dafür Sorge zu tragen, das generierte Wissen in die entsprechenden Arbeitsbereiche der Praxis zu vermitteln. Doch gerade darin liegt die Herausforderung. Denn die Sprach-, Erfahrungs- und Vorstellungswelten von Wissenschaft und Praxis weichen oft deutlich voneinander ab. Es bedarf geeigneter Formate, wie zwischen diesen Welten Austausch stattfinden kann: Wie können die aus höchst komplexen und häufig selektiven, auf Teilausschnitte sozialer Wirklichkeit fokussierende Forschungsprozesse transparent gemacht werden, ohne dass dem daraus hervorgehenden Wissen mit Missverständnis oder – schlimmer noch – mit Ablehnung begegnet wird?